Freitag, 28. Mai 2010

Gegen den Strom schwimmen

Von Lisa Maria Sommer redigiert von Nina Horcher

Europas Bauern wollen nicht tatenlos zusehen, wie durch Regelungen und Zwängen der Regierung ihre Arbeit beeinträchtigt wird.

Beim fünften Kongress der Europäischen-Saatgut-Initiativen sollten Maßnahmen gesetzt und Diskussionen in Handlungen umgewandelt werden.
Unter dem Motto "Let's liberate diversity" trafen sich dafür von 25. – 27. März Landwirte aus ganz Europa im Volkshaus in Graz.

Die 16 Teilnehmer der Arbeitsgruppe 6 mit dem Thema "Viehzucht" beschäftigten sich mit den Problemen in der Tierhaltung und Züchtung. Vor allem die Blauzungenkrankheit und der staatlich verordnete Impfzwang dagegen, bereitet den Landwirten Sorgen.














Nein zum Impfzwang

Jose, ein erfahrener spanischer Züchter nimmt auch am Kongress teil. Laut seinen Schilderungen ist die Lage in Spanien etwas komplizierter als in anderen europäischen Ländern. Denn der Widerstand gegen die staatlichen Regelungen, wie er zum Beispiel in Frankreich betrieben wird, stellt sich dort als absolut unmöglich heraus.
Züchter oder Tierhalter, die jeglichen Widerstand ausüben, werden in Spanien hart bestraft.

"Die haben natürlich Angst vor den Sanktionen, denn diese würden das Aus für ihre Betriebe und Höfe und somit für ihre Existenz bedeuten", erzählt der Rinder- und Schafbauer.


Spanische Tierhalter stehen unter großem Druck. Besonders die Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit werden streng kontrolliert, der Zugang zu Produktionsmitteln und der Marktzugang im Allgemeinen werden schwieriger und somit steigt der finanzielle Druck für die einzelnen Tierhalter enorm an. Die meisten Landwirte in kleinen spanischen Regionen können dadurch nicht mehr selbst produzieren. Lokale Schlachthöfe existieren praktisch nicht mehr.

Für Jose geht es vor allem um sein Leben als Züchter. Es sei besonders wichtig, dass sich die Landwirte vernetzen und dann gemeinsam gegen die Probleme ankämpfen. Nur so kann auch die Versorgung der Bevölkerung in den einzelnen Ländern auf hohem Niveau gehalten werden. Deswegen sei Jose sehr froh, dass bei diesem Kongress eine Zusammenkunft der verschiedenen Tierzüchterinnen und Tierzüchter aus ganz Europa stattfindet.

Kontakt zählt

Die Idee, Kontaktdaten auszutauschen und vor allem in Kontakt zu bleiben wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppe gerne angenommen. Einig ist man sich auch in dem Punkt, gemeinsam auf Brüsseler Ebene zu zeigen, dass es unterschiedliche Regelungen in der Tierhaltung geben muss. Je nach ländlichen Gelegenheiten.

Die Richtung wurde also gewechselt, ob sie dem starken Strom der Industrialisierung jedoch standhalten kann, wird sich zeigen. Denn eine Regelung möge schnell getroffen sein, dass für Tierzüchter, wie Jose, das ganze Leben davon abhängt, daran wird offensichtlich erst später gedacht ...


Look at the Links

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen