Freitag, 28. Mai 2010

Ein Hoch auf die Vielfalt

VON MAX DAUBLEBSKY. REDIGIERT VON HENRIC WIETHEGER.

Unter dem Motto „Let’s liberate diversity“ geht es in Graz vom 25.-27. März 2010 um die Erhaltung der Vielfalt von Saatgut. Landwirtschaftsbetriebe und Hobbygärtner setzen ein Zeichen gegen Saatmonopole globaler Unternehmen.

Sonst oft als Drogenumschlagsplatz im Gespräch, zeigt sich der Grazer Augarten an der Sankt Petersburg Allee an diesem noch nicht wirklich frühlingshaften Tag im März von seiner besten Seite. Rund um eine Art Bauernmarkt tummeln sich etliche Gäste, die in Punkto Vielfältigkeit den angebotenen Produkte in nichts nachstehen.

Vom Schüler bis zur Pensionistin, vom Geschäftsmann im Anzug bis zum in Hanffasern gekleideten Althippie interessieren sich die unterschiedlichsten Besucher für die Erhaltung möglichst vieler Saatgutsorten. Grundtenor:
"Wir wollen nicht, dass uns irgendjemand vorschreibt wie unser Gemüse und Obst zu sein hat."
Die Vielfalt setzt sich auch bei den Verkaufs- und Informationsständen fort. Große Landwirtschaftsbetriebe stehen hier neben Hobbygärtnern und Vertretern des Vereins „Arche Noah“, der sich für die Erhaltung alter Kulturpflanzen einsetzt. Gemeinsam wollen sie verhindern, dass Großunternehmen wie Monsanto (siehe Video am Ende des Beitrags) den Saatgutmarkt mit ihren industriellen Sorten bestimmen, während regionale und bäuerliche Sorten in Museen und Schaugärten verdrängt werden.
Jedes individuelle Projekt, jede erfolgreich kultivierte Sorte unterstreicht im Rahmen dieses Vorhabens, wie bereichernd die Vielfalt für die Landwirtschaft und im Endeffekt auch für den Verbraucher sein kann.

Erreichen die Saatgutretter ihr Ziel, wird man zukünftig im gut sortierten Lebensmittelladen zum Beispiel nicht nur rote, sondern auch gelbe und gestreifte Tomaten kaufen und entdecken können. Ein Hoch auf die Vielfalt.

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